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Alterskrankheiten

Gelenkerkrankungen

© Jöhnssen/bpt

Bis zu 90 Prozent der großwüchsigen Hunde ab etwa sieben Jahren leiden an Arthrosen der Hüftgelenke und etwa 20 Prozen der älteren Hunde und Katzen an Kniegelenks-, Ellenbogengelenks- und Wirbelsäulenarthrosen. Früherkennung und konsequente Therapie helfen, die Beweglichkeit im Alter zu sichern.

Wie entsteht eine Arthrose?

Gelenkerkrankungen entwickeln sich schleichend über Jahre, oft ohne dass die Tiere eine entsprechende Behinderung erkennen lassen. Der Grundstein für Arthrosen wird schon beim jungen Tier gelegt. Ausgelöst durch Überbeanspruchung eines gesunden Gelenks (z. B. Übergewicht, übermäßiger Leistungssport) oder Fehlbelastung eines vorgeschädigten Gelenks (z. B. Hüftgelenkdysplasie, Wachstumsstörungen, Gliedmaßenfehlstellungen) kommt es im Gelenk selbst wie auch an den Knochen des Gelenks zu krankhaften Veränderungen. Das Gelenk büßt seine ursprüngliche Form und Funktion ein. Dies behindert Hund und Katze in ihrer normalen Beweglichkeit. Arthrosen müssen zunächst nicht schmerzhaft sein, doch führen zusätzliche Belastungen wie Reizungen durch abgeriebene Gelenkbestandteile, Stoffwechselstörungen oder Unfälle schnell zu einer Entzündung des bereits geschädigten Gelenks (= Osteoarthritis), die häufig mit starken Schmerzen und Lahmheit einhergeht.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen des jungen Tieres helfen entsprechende Veränderungen zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, damit auch im Alter die Beweglichkeit des Vierbeiners erhalten bleibt.

Wie erkennt man das Problem rechtzeitig?

Da ältere Tiere häufig nicht mehr so temperamentvoll und verspielt sind, ist es für den Tierhalter nicht einfach, erste Anzeichen einer Arthrose oder Osteoarthritis zu erkennen. Hunde- und Katzenbesitzer sollten deshalb sehr genau auch auf kleinste Veränderungen im Bewegungsablauf und Verhalten ihres Tieres achten. Besonders Katzen müssen gut beobachtet werden, da die wichtige Kontrolle bei den täglichen Spaziergängen, wie sie bei Hunden möglich ist, entfällt.

Ein Tier sollte gründlich orthopädisch untersucht werden, wenn z. B.

  • Der Hund oder die Katze in letzter Zeit ruhiger ist als sonst
  • das Aufstehen Schwierigkeiten bereitet
  • das Treppensteigen nicht mehr so zügig voran geht
  • das Tier nicht mehr gern ins Auto oder auf den Lieblingsplatz springt
  • der Hund oder die Katze manchmal aggressiv wird - scheinbar ohne Grund
  • der Hund beim Spazierengehen bummelt
  • die Katze sich nicht mehr so gründlich putzt und manchmal unsauber ist

Wie kann dem Tier geholfen werden?

Nach sorgfältiger Diagnosestellung und dem jeweiligen Schweregrad der Erkrankung wird speziell für das einzelne Tier ein Behandlungsplan erstellt. Ziel der Behandlung ist, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und Beschwerdefreiheit für den Patienten zu erreichen. Unterschiedliche Behandlungsansätze allein oder in Kombination sind möglich:

  • Gewichtsreduktion
  • individuelle Bewegungsprogramme
  • Physiotherapie
  • Akupunktur
  • Physikalische Therapie wie Mikrowellen-, Magnetfeld- oder Laserbestrahlung
  • gelenkunterstützende Ergänzungsfuttermittel (z. B. mit dem Inhaltsstoff Chondroitinsulfat)
  • entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente
  • Operation

Da sich bereits eingetretene Veränderungen an den Gelenken nur selten rückgängig machen lassen, muss die für ein Tier konzipierte Therapie lebenslang durchgeführt werden. Zusätzlich zur Behandlung kann auch im häuslichen Umfeld z. B. mit Rampen für Treppen und einer Einstieghilfe für das Auto dazu beigetragen werden, gelenkkranken Tier den Alltag zu erleichtern. In der Tierarztpraxis erhalten Tierbesitzer weitere Tipps und Anregungen.



Foto: Jöhnssen/bpt


 
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