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Alterskrankheiten

Morbus Cushing

© Heinemann/pixelio.de

Eine Überproduktion an körpereigenem Cortison, auch Glukokortikoid genannt, ist für die Alterskrankheit Morbus Cushing verantwortlich. Die Erkrankung kommt fast ausschließlich bei Hunden vor. Pudel, Dackel, Terrier, Boxer und Cocker sind besonders häufig betroffen. Bei Katzen ist die Erkrankung sehr selten.

Krankheitsbild

Körpereigenes Cortison wird in der Rinde der Nebennieren produziert, einem kleinen Organ, das den Nieren quasi anliegt. Cortison übernimmt eine Vielzahl an regulativen Aufgaben im Fett- und Zuckerstoffwechsel, im Mineralstoff- und Wasserhaushalt und auch im Immunsystem. Leicht zu verstehen, dass bei einem Zuviel aber auch einem Zuwenig an Cortison im Körper eigentlich nichts mehr richtig funktionieren kann.

Hunde mit einem typischen Morbus Cushing fallen auf durch eins oder mehrere der folgenden Merkmale:

  • vermehrten Durst
  • Harndrang
  • Heißhunger
  • Rumpffettsucht mit Hängebauch
  • Großflächigen Haarverlust und Hautveränderungen (Verfärbung, Schuppenbildung, eitrige Entzündung)
  • Hündinnen werden nicht mehr heiß
  • Bei Rüden bilden sich die Hoden zurück

Bei Katzen sind die Krankheitsanzeichen vergleichbar, Haarkleid- und Hautveränderungen fallen dezenter aus.

Ursache

Ursache für diese schwerwiegende Erkrankung können Tumore in zwei verschiedenen Bereichen des Körpers sein: Seltener findet sich ein Tumor in der oben erwähnten Nebenniere, der Produktionsstätte des Cortisons. In den meisten Fällen bilden sich die tumorösen Veränderungen in den Gehirnregionen, die die Aktivität der Nebenniere regulieren: im Hypothalamus oder in der Hypophyse.

Diagnose

Die wesentlichen Erkenntnisse werden durch Laboruntersuchungen gewonnen! Die Abklärung, ob ein Nebennierenrinden-Tumor die Ursache ist, kann mittels Bauch- Ultraschalluntersuchung im Bereich der Nebennieren versucht werden.

Behandlung

Die Therapie zielt darauf ab, die Menge des Cortisons im Blut zu normalisieren. Falls eindeutig ein Tumor in der Nebenniere vorliegt, kann eine operative Entfernung versucht werden. Ansonsten kommen Medikamente zum Einsatz, die die Nebenniere zerstören, damit keine Cortisonproduktion mehr stattfinden kann. Diese Zerstörung der körpereigenen Cortison-Produktionsstätten führt dann aber zu einem Mangelzustand an Cortison, der ebenfalls lebensbedrohlich ist. Deshalb muß der Patient nach der medikamentellen Tumortherapie verschiedene Glukokortikoide einnehmen – sein Leben lang! Welcher Art und in welcher Dosierung mup der Tierarzt anhand engmaschiger Blutuntersuchungen während und nach der eigentlichen Therapie immer neu entscheiden.

Komplikationen

Komplikationen kann es bei diesem komplizierten Geschehen natürlich geben. Der abrupte "Cortisonentzug" ist für den Körper ein Schock, der z.B. mit Schwächeanfällen, Appetitlosigkeit und Erbrechen einhergehen kann. Auch die Ausbildung einer Diabetes (Zuckerkrankheit) ist möglich.

Für die erfolgreiche Therapie von Morbus Cushing Patienten ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Tierbesitzer und Tierarztpraxis unabdingbar.



Foto: Heinemann/pixelio.de


 
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